Buchstabengedichte - G g

Kirsten Karneol

G g
cover G
Gurkenmoral

Grüne Gurken schmecken gut,
wenn man dazu Gewürze tut.
Eingelegt im Gurkenglas
machen sie dem Gaumen Spaß.

Im Keller kann man Gläser seh’n,
wie sie auf dem Regalbrett steh‘n.
Grüne Gurken, groß und lecker
überzeugen die Geschmäcker.

Wenn im Garten nichts mehr blüht,
kommt der Gurkenappetit.
Und dann will man irgendwann
an die großen Gurken ran.

Um die Gurken rauszukriegen,
muss man erst das Glas besiegen.
Damit das erfolgreich geht,
fehlt folgerichtig ein Gerät.

Ganz genau! Her mit der Gabel!
Die ist gut und praktikabel.
Mit Gewalt, Gefühl und Glück
öffnet sich das Glas ein Stück.

Doch, ach, der Deckel sitzt so fest,
dass er sich kaum bewegen lässt.
Das glatte Glas glitt aus den Händen
um sich dem Grunde zuzuwenden.

Bergab fließt nun die Gurkenbrühe
ganz vergeblich war die Mühe.
Außerdem gehen dabei
auch die Gurken mit zu Brei.

Und die Moral von der Geschicht?
Gabeln öffnen Gläser nicht!

© Kirsten Karneol 2015
G und G
cover G

G und G gesellt sich gern
in Egge, Bagger, Doggen
G und G sind auch intern
in Säge, Lüge, Roggen.

G geht auch in: „Gut genug“,
und auch in Geld und Garten.
Doch in Weg, Tag, Lug und Trug
klingt es wie K in Karten.

© Kirsten Karneol 2015